René de Beer ist Eigentümer von De Beer Innovations, einer Tochtergesellschaft der De Beer Group.
De Beer Innovations konzentriert sich auf die Entwicklung und Vermarktung innovativer Konzepte in der Eisenwaren- und Sanitärindustrie.In diesem Interview spricht er über seine Erfahrungen mit einem Konzeptsprint bei 6’4” Design Manufactory.
René, wie bist Du bei 6’4 “gelandet?
Wir hatten eine Reihe von Ideen für neue Produkte und haben festgestellt, dass uns die Kreativität fehlt, um von der Idee zum Produktdesign zu kommen.
Wenn wir so etwas selbst machen, treffen wir vor allem naheliegende Entscheidungen. Das Ergebnis ist dann kein designtes Produkt, sondern ein eher funktionales Produkt. Für dieses Projekt brauchten wir allerdings wirklich Design.
Ich mochte den Prozess und das Format des Konzept-Sprints. Ich war beeindruckt, wie Du in sehr kurzer Zeit eine ganze Reihe an verschiedenen Richtungen aufgezeigt hast. Das lieferte direkt neue Ideen und Inspirationen und dann ging es ins Detail.
Ohne dein Konzept hätten wir uns wahrscheinlich schnell auf eine einzelne bestimmte Idee konzentriert. Nicht unbedingt auf die Beste, sondern wahrscheinlich irgendetwas, woran wir schon gedacht hatten. Du dagegen wolltest das Ganze etwas freier angehen.
Was macht gutes Design für dich aus?
Wir hatten uns vor ein paar Jahren bei dem Projekt für NEXI kennengelernt. Damals habe ich zum ersten Mal erfahren, wie Du mit dem goldenen Kreis und solchen Dingen arbeitest. Das Besondere an so einem Design ist, dass man eigentlich nicht merkt, dass es da ist. Stattdessen fühlt es sich einfach richtig an.
Könntet ihr das nicht auch selbst machen?
Nein, das ist gerade der Punkt. Ich hätte schon die Kreativität dafür, aber ich kann so etwas nicht in eine Skizze oder digitales Modell umsetzen. Es gibt Leute in unserem Unternehmen, die die Fähigkeiten haben, mit entsprechenden Programmen umzugehen. Aber sie haben wiederum oft nicht die Kreativität oder das Können, um zu einem guten Design zu gelangen.
Dieser Faktor fehlt in unserer Firma. Wir stellen viele technische Produkte her, bei denen Design keine Rolle spielt. Wir können technisches Design machen, aber das ist anders.
Was hat Dir an diesem Konzeptsprint gefallen?
Nach unserem ersten Gespräch hattest Du uns zuerst einen ausführlichen Projektplan vorgelegt. Wir wollten allerdings erstmal ein paar verschiedene Richtungen ausprobieren, ohne uns direkt auf eine komplette Produktentwicklung festzulegen. Der kompakte Konzeptsprint, den wir nun abgeschlossen haben, war da genau das richtige für uns.
Daran sieht man, dass man an zwei Tagen tatsächlich etwas Besonderes schaffen kann, in so kurzer Zeit. Das ist sehr wertvoll.
Bei De Beer Innovations haben wir alle möglichen Produktideen und sind immer auf der Suche nach Ideen. In unserem Prozess wollen wir relativ schnell einschätzen können, ob eine neue Idee oder ein neues Produkt Potenzial hat. Um dies beurteilen zu können, braucht man Design. Um zu sehen, wie ein neues Produkt aussehen kann, wie es hergestellt werden kann.
Aber in dieser frühen Phase wollen wir nicht jedes Mal ein riesiges Projekt daraus machen. Nehmen wir an, wir machen zehn solcher Projekte und acht oder neun werden gestrichen. Dann hätten wir lieber kein Projekt von 50 Stunden.
Ich glaube, man muss schnell entscheiden können und sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, was alles noch möglich gewesen wäre.
Welcher Art von Unternehmen empfiehlst Du, mit 6’4 ”zu arbeiten?
Unternehmen mit einem Designbedürfnis im Sinne von schönen Produkten. Es gibt viele Büros, die sich nur auf die technische Seite konzentrieren. Du hingegen machst auch wirklich gute Designkonzepte.
Also Firmen, die schnell zu einem erfolgsversprechenden Design kommen möchten. Ein Design, worauf sie nicht allein gekommen wären.